Was ist Chaos überhaupt?

von Marvin Graf

Ich weiß, was du denkst: „Noch ein Blog, der mir erklärt, wie ich mein Leben auf die Reihe kriege.“ Aber lass mich dich direkt beruhigen – das hier ist nicht so einer. Ich werde dir nicht sagen, dass du morgens um 5 Uhr aufstehen, Smoothies trinken und jeden Tag deine Ziele manifestieren musst, um glücklich zu sein. Das Leben ist chaotisch, kompliziert und manchmal einfach nur eine Ansammlung von schlechten Witzen, die zu lange gehen. Und weißt du was? Genau das macht es so besonders.

 

Was ist Chaos?

 

Chaos: „Ein Zustand vollständiger Unordnung oder Verwirrung.“
Kurz gesagt: Das Gegenteil von dem, was wir uns alle heimlich für unser Leben wünschen.

Chaos ist das, was passiert, wenn wir anfangen, unser Leben zu planen. Eigentlich sind wir ja auch selbst schuld. Eine absolute Naturgewalt wie das Leben selbst planen zu wollen, zeugt schon von einem kleinen Gotteskomplex, findest du nicht? Oder sag mal ehrlich: Findest du nicht, dass Leute mit ihren großen Tagesplanern, in die sie alle fünf Minuten nervös schauen, nur um etwas auszuradieren oder neu zu notieren, ein bisschen seltsam wirken? Okay, das war jetzt vielleicht etwas überspitzt formuliert, geb ich zu. Du verstehst aber ziemlich sicher, worauf ich hinaus will.

 

Warum überhaupt planen?

Terminkalender kennen wir schon seit Kinderzeiten aus den Supermarktregalen, und so richtig verstanden hat man dieses Konzept als Kind doch nie. Wenn ich rausgehen wollte, um mit meinem Freund zu spielen, dann hab ich einfach an seiner Tür geklopft. Ich habe vorher keine E-Mail geschrieben mit der Bitte um eine Terminbestätigung. Naja, zumindest hab ich das nie gemacht. Du etwa? Und dann geht das Leben weiter, ehe man sich versieht, ist man in der Schule – und Hausaufgaben und Lernen stehen auf dem Plan. Ein großer Teil des Tages ist jetzt verplant, und dann gibt es abends noch Pflichten wie das Zimmer aufzuräumen oder für einen Test zu lernen.

Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt passiert etwas Komisches mit jedem Kind. Wir merken langsam, dass die Zeit uns entwischen kann. Dass wir sie irgendwie einfangen müssen. Aber stattdessen fangen wir an, sie zu verlieren, indem wir zu viel darüber nachdenken, was wir alles „müssen“ – und nicht, was wir wirklich wollen.

 

Alte Freunde

Ach ja, die schöne Kindheit. Naja, bei mir war sie jetzt nicht sooo schön, aber das ist eine andere Geschichte. Je älter wir werden, desto mehr verstehen wir – zumindest glauben wir das – das Konzept von Zeit. In Wirklichkeit haben nämlich die meisten Erwachsenen davon keine Ahnung. Aber wir werden älter, und alte Freunde haben plötzlich nicht mehr so viel Zeit wie früher. Man macht mal was miteinander aus. Vielleicht in ein paar Wochen. Vielleicht auch in ein paar Monaten, wenn man gerade nicht in der Prüfungsphase der Uni steckt oder endlich diesen furchtbaren Jobwechsel überstanden hat. Ob du es merkst oder nicht, du bist schon mittendrin, dir dein Leben schwieriger zu machen, als du müsstest. Aber keine Sorge: Du wirst irgendwann richtig gut darin! Wenigstens etwas, oder?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Willkommen im Chaos

Ehe du dich versiehst, hast du dasselbe Problem wie alle anderen. Du kommst in deinem eigenen Leben nicht mehr so richtig hinterher. Dein Alltag fühlt sich an, als würdest du nur noch funktionieren. Für andere. Sei es der Job, der Partner, die Kinder oder sonst wer. Und ja, das alles ist wichtig. Keine Frage. Aber wann hast du dir das letzte Mal einen deiner wirklich großen Wünsche erfüllt? Wann hast du mal eine Zeit lang nur auf dich gehört?

Vielleicht kommt jetzt ein leises Flüstern in deinem Kopf: „Das kann ich doch nicht machen. Dafür habe ich keine Zeit!“ Willkommen im Club! Diese Ausrede haben wir alle drauf. Aber weißt du, was das wirklich ist? Eine Falle. Denn so funktioniert das Leben nicht.

 

Ein bisschen Egoismus, bitte!

Manchmal müssen wir lernen, auf die innere Stimme zu hören, die flüstert: „Du bist auch wichtig.“ Das heißt nicht, dass du alles stehen und liegen lassen sollst, aber mal ehrlich: Ein Tag, ein Wochenende oder auch nur ein paar Stunden, die nur dir gehören, verändern nichts an den Erwartungen der Welt. Aber sie können dich verändern. Deine Laune. Deinen Fokus. Deine Energie. Und wenn du dich besser fühlst, wird das auch den Menschen um dich herum zugutekommen.

 

Das Chaos umarmen

Das Chaos wird nie ganz verschwinden, und das ist auch gut so. Es macht das Leben lebendig, unvorhersehbar und manchmal sogar spannend. Aber du kannst lernen, damit umzugehen – und nicht dagegen anzukämpfen. Der erste Schritt ist, dir selbst zu erlauben, nicht immer perfekt sein zu müssen. Chaos ist kein Feind, sondern ein Teil des Lebens, der uns immer wieder daran erinnert, dass wir lebendig sind.

 

Chaos – Dein ständiger Begleiter

Okay, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach einem schlechten Romananfang, aber das Chaos ist wirklich immer da. Es versteckt sich in deinem Terminkalender, springt aus deiner unaufgeräumten Schublade hervor oder lauert in Form von plötzlichen Veränderungen in deinem Leben. Und weißt du, was das Beste daran ist? Du wirst es nie komplett loswerden. Aber hey, warum solltest du auch? Chaos ist nicht der Bösewicht in deinem Leben – es ist eher wie dieser nervige Freund, der immer auftaucht, wenn du gerade Ruhe brauchst, aber trotzdem für die besten Geschichten sorgt.

Chaos zwingt dich, kreativ zu sein. Es fordert dich heraus, flexibel zu bleiben. Und es zeigt dir, dass Perfektion völlig überbewertet ist. Warum? Weil das Leben selbst nicht perfekt ist. Es stolpert, fällt, rappelt sich auf – und macht dann weiter. Und genau das ist es, was es lebenswert macht.

 

Ein kleiner Perspektivwechsel

Statt das Chaos zu bekämpfen, könntest du versuchen, es einfach mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Chaos bringt dir nämlich nicht nur Kopfschmerzen, sondern auch Lektionen. Zum Beispiel:

 

Lektion: Planung ist gut, aber Spontanität ist besser. Erinnerst du dich, wie du dich gefühlt hast, als ein spontaner Abend mit Freunden plötzlich zu einem der besten Erlebnisse deines Lebens wurde? Genau das ist die Magie des Chaos. Es wirft deine Pläne über den Haufen und zeigt dir, dass die besten Dinge oft ungeplant passieren.

 

Lektion: Perfektionismus killt den Spaß. Klar, du willst alles richtig machen. Aber wenn du ständig auf Perfektion bestehst, verpasst du die kleinen, unperfekten Momente, die das Leben ausmachen. Lass die schiefe Geburtstagstorte so, wie sie ist – sie schmeckt trotzdem.

 

Lektion: Akzeptanz ist dein bester Freund. Chaos zeigt dir, wie wichtig es ist, Dinge zu akzeptieren, die du nicht ändern kannst. Denn manchmal ist das einzige, was du tun kannst, tief durchzuatmen, zu lächeln und weiterzumachen.

Natürlich kann Chaos auch anstrengend sein. Aber statt dagegen anzukämpfen, könntest du lernen, mit ihm zu tanzen. Ja, ich meine das metaphorisch. (Obwohl ein kleiner Tanz durch dein Wohnzimmer auch nicht schaden kann.)

Hier sind ein paar Ideen, wie du mit Chaos umgehen kannst, ohne den Verstand zu verlieren:

 

Sei nicht so streng mit dir selbst.
Du musst nicht alles im Griff haben. Und du musst auch nicht alles sofort erledigen. Manchmal ist es völlig okay, einfach zu sagen: „Das mache ich morgen.“

 

Schaffe dir kleine Inseln der Ordnung.
Dein Leben muss kein Pinterest-Board sein, aber ein bisschen Struktur hilft. Zum Beispiel: Eine aufgeräumte Ecke, ein Morgenritual oder ein fester Termin nur für dich.

 

Lerne, loszulassen.
Nicht alles, was passiert, liegt in deiner Kontrolle. Und das ist in Ordnung. Chaos erinnert uns daran, dass wir nicht alles regeln müssen – und dass es manchmal sogar besser ist, die Dinge einfach geschehen zu lassen.

 

Das Leben zwischen Chaos und Ordnung

Das Leben ist ein ständiges Hin und Her zwischen Chaos und Ordnung. Mal läuft alles nach Plan, und du fühlst dich wie der König oder die Königin der Welt. Und dann, ein paar Tage später, stehst du vor einem Scherbenhaufen – sei es dein kaputter Laptop, eine verpatzte Deadline oder ein Streit mit einem geliebten Menschen.

Aber weißt du, was das bedeutet? Dass du lebst. Dass du fühlst. Dass du Fehler machst und trotzdem weitermachst. Chaos ist ein Teil von dir, genauso wie die Ordnung. Und das ist gut so. Ohne Chaos gäbe es keine Abenteuer. Ohne Ordnung gäbe es keine Pausen.

 

Zusammenfassung: Das Chaos lieben lernen

Am Ende des Tages geht es nicht darum, das Chaos loszuwerden. Es geht darum, es zu akzeptieren, zu umarmen und vielleicht sogar ein bisschen zu lieben. Chaos ist nicht dein Feind – es ist dein Lehrmeister, dein Begleiter und manchmal sogar dein größter Fan. Es hält dir den Spiegel vor und zeigt dir, dass das Leben nicht perfekt sein muss, um großartig zu sein.

Also, wenn das Chaos das nächste Mal anklopft, öffne die Tür. Lade es auf einen Kaffee ein. Und dann frag es: „Was kannst du mir diesmal beibringen?“ Wer weiß, vielleicht bringt es dir ja etwas bei, das du sonst nie gelernt hättest. Und wenn nicht? Naja, dann hast du immerhin eine gute Geschichte zu erzählen.

 

 

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